Edition Bauwirtschaft

von Prof. Dr. Bernd Witthaus

Einzelvergabe

Fortsetzung

Im kommunalen Tiefbau dominierten die Tief- und Straßenbauunternehmen, die - je nach Betriebsgröße - kleine , mittlere oder größere Baumaßnahmen durchführen konnten. Niederlassungen entstanden zunächst bei den größeren Unternehmen, meist im Zuge eines Bauauftrages, aus dem dann eine NL entwickelt wurde. Nach und nach fusionierten auch Bauunternehmen, und manchmal gelang dadurch auch eine flächendeckende Bearbeitung des deutschen (westdeutschen) Baumarktes. Aus Grün & Bilfinger wurde z.B. durch die Fusion mit Julius Berger die Bilfinger & Berger Bau-AG - heute Bilfinger SE, Mannheim, mit einem weitgespannten nationalen Netz von Niederlassungen und einem ebenso ausgedehnten Netz von Tochtergesellschaften im In- und Ausland. Wichtig ist: alle Vergaben von Bauleistungen wurden durch kommunale Bauämter, Landesbehörden, Bauabteilungen von Industrieunternehmen oder freie Architekten usw. in Einzelgewerken an auf diese Gewerke spezialisierte Bauunternehmen vorgenommen, wobei - beginnend in den achtziger Jahren - bei schlüsselfertig zu erstellenden Projekten leicht einmal fünfundzwanzig und mehr verschiedene Gewerke vergeben werden mussten.
Zweifelsohne bringt diese Form der Vergabe von Bauleistungen den höchsten Zeitaufwand mit sich und stellt auch an eine Baustellendokumentation und ein Baustellencontrolling allerhöchste Anforderungen.